1. So viel Musik wie in 30 Spielen

Iwata:

Lassen Sie uns über die Musikkompositionen reden. Die Musik des Vorgängers war ja schon atemberaubend, doch die Musik in Super Smash Bros. Brawl stellt selbst die in den Schatten.

Sakurai:

Womöglich ist sie etwas zu opulent ausgefallen.

Iwata:

Das kann man wohl sagen. (lacht)

Sakurai:

(lacht)

Iwata:

Es ist nämlich so, dass mir von der Abteilung, die für Vertragliches und Urheberrechtliches zuständig ist, gesagt wurde, es sei genug Musik für 30 Spiele eingearbeitet.

Sakurai:

Hoppla, das war vielleicht zu viel des Guten. (lacht)

Iwata:

Die Zusammenstellung von Musikstücken aus mehreren Spielen ist freilich nichts Ungewöhnliches, allerdings hat die Kompilierung einiger unerwarteter Stücke die Verhandlungen auf rechtlicher Ebene etwas verkompliziert.

Sakurai:

Die Verhandlungen waren sicherlich äußerst schwierig, doch bin ich überzeugt, dass es die Mühe wert war. Ich freue mich sehr auf das Ergebnis!

Iwata:

Davon bin auch ich überzeugt. Den Spielern wird es gefallen. Erklären Sie uns doch zunächst, wie es zu dieser pompösen Zusammenstellung gekommen ist.

Sakurai:

Gerne. Bisher stützte sich die Zusammenstellung traditionell auf die Expertise einiger Komponisten, die Stücke aus anderen Spielen wählten und diese in die Serie integrierten. Auch galt bis dato der Leitsatz, pro Stage ein Stück bereitzustellen. Doch für Super Smash Bros. Brawl entschieden wir uns, mehrere Stücke einzuspielen, um die immer größer werdende Menge an Fans anzusprechen. So gibt es beispielsweise Spieler, die seinerzeit mit Super Mario Bros. anfingen zu spielen und andere, die erst mit dem Super Nintendo oder dem Nintendo GameCube in die Videospielwelt fanden. Dementsprechend hat jeder Spieler sein ganz eigenes Lieblingsstück.

Iwata Asks
Iwata:

Ja, klingt einleuchtend.

Sakurai:

Vor diesem Hintergrund wollten wir pro Arena mehrere Musikstücke anbieten und, mit der zusätzlichen Option versehen, die Wahrscheinlichkeit einzustellen, nach der die Stücke abgespielt werden. Diese Einstellungen lassen sich unter „Meine Musik“ vornehmen. (Dokument ansehen)

Iwata:

Da fahren Sie mal wieder eine sehr konsequente Schiene.

Sakurai:

Ja, das bedeutet allerdings, dass das Angebot an Hintergrundmusik ein Vielfaches von dem sein muss, was der Vorgänger auf Lager hatte.

Iwata:

In der Tat. Wie groß ist denn das besagte Angebot ungefähr?

Sakurai:

Na ja, das lässt sich nicht so genau beziffern... (flüstert Iwata etwas zu)

Iwata:

(lacht)

Sakurai:

Wobei die Anzahl der Stücke zu Projektbeginn nicht fest determiniert war, sondern sie ergab sich im Laufe des Projektes. Die Planung, mehrere Stücke in eine Arena einzubauen, gab es. Beflügelt wurde das Ganze durch die intensive Verteilung von Arbeit nach außen. Immer öfter wurden Wünsche formuliert, besimmte Stücke von bestimmten Komponisten arrangieren zu lassen.

Iwata:

Ich vermute, das hängt unter anderem damit zusammen, dass Sie durch Ihre Arbeit als Produzent an den PRESS START – SYMPHONY OF GAMES-Konzerten mit vielen Musikkomponisten in Kontakt treten konnten.

Sakurai:

Ja, das spielte mitunter eine große Rolle. Dort sicherte ich mir einige Unterstützung.