4. Den Pokémon ganz nah sein

 


In der Entwicklung

Iwata:

Apropos, wofür steht eigentlich das „Ami“ in „PokéMonAmi“?

Masuda:

Auf Französisch bedeutet „ami” „Freund“.

Iwata:

Dann finden Sie es also schön, mit Ihren Pokémon Freundschaft zu schließen.

Masuda:

Ja. Und wie wir bereits gezeigt haben, kommt man seinem Pokémon mit PokéMonAmi schon sehr nah. Doch weil es sich um Pokémon handelt, haben manche von ihnen gar keinen Gesichtsausdruck oder reagieren nur sehr langsam.

Iwata:

Wie gehen Sie da zum Beispiel bei einem Pokémon, wie Relaxo, vor, das immerzu schläft?

Masuda:

In solchen Fällen setzt man einfach alle Hebel in Bewegung (eine Geste, als würde er mit dem Touchpen den Bildschirm berühren), um diese aufzuwecken! (lacht)

Iwata:

(lacht)

Masuda:

Jedes Pokémon hat seine ganz einzigartigen Features und Charakterzüge, Hiervon haben wir ganz viel in das Spiel eingearbeitet.

Iwata:

Ganz einzigartige Züge für jedes Pokémon?

Masuda:

Ja. Wir haben das Spiel so konzipiert, dass die Reaktionen bei allen Pokémon unterschiedlich ausfallen.

Iwata:

Wow! Das überrascht mich! (lacht)

Masuda:

(lacht)

Iwata:

Ich denke schon, dass es eine Enttäuschung wäre, wenn Ihr Lieblings-Pokémon keine markanten Features hätte, während andere Pokémon sich ganz klar abheben.

Masuda:

Ja. Und jeder hat auch seine eigenen Erwartungen daran, was sein Lieblings-Pokémon ausmacht, oder? Wir haben unser Bestes getan, um am besten auf dieses Gefühl der Zuneigung einzugehen.

Iwata:

Ein einziges Pokémon-Spiel hat schon immer ein beträchtliches Volumen gehabt. Hier hat man aber das Gefühl, es sei ein ganz neues Spiel hinzugekommen.

Masuda:

Das finde ich auch! (lacht)

Iwata:

Nun, bei PokéMonAmi handelt es sich nicht um ein völlig losgelöstes Feature. Es ist doch mit dem Hauptspiel verbunden oder?

Masuda:

Ja. Wenn Sie zum Beispiel jemand sind, der seine Pokémon im Gegensatz zu den Kämpfen gern mit Zuneigung überschüttet, und so Ihre Pokémon ganz liebevoll behandeln, dann wird sich das auch im Kampf auszahlen.

Iwata:

Wenn Ihre Pokémon also im Kampf nicht so stark sind, Sie aber sehr viel mit diesen spielen, dann werden diese – ehe Sie es sich versehen – im Kampf stärker werden.

Masuda:

Ja. Ich habe das schon angesprochen: Wenn Sie Ihrem Pokémon sehr nahe sind, dann können Sie auch leichter den Angriffen von Gegnern entkommen und bei Ihren eigenen Angriffe leichter die Schwachpunkte der Gegner treffen. Das macht die Kämpfe richtig interessant.

Iwata:

Ich habe den Eindruck, dass Sie Pokémon X und Pokémon Y nicht zustande gebracht hätten, hätten Sie nicht so immens viel Energie darauf verwendet. Ich bin schon sehr auf die Resonanz auf die Spiele nach deren Veröffentlichung in der ganzen Welt gespannt.

Masuda:

So als hätte das ganze Team hart gearbeitet und keine Mühe gescheut, um seine Vorstellung vom Inbegriff der Pokémon-Welt hervorzubringen. Und ihre Arbeit ist zu einer einzigen, großartigen Pokémon-Welt geworden. Ich hoffe, dass das jedem gefallen wird.

Ishihara:

Pokémon X und Pokémon Y sind Spiele, in die wir während der Entwicklung alle unsere Emotionen haben einfließen lassen, weil wir den Veröffentlichungstermin am 12. Oktober unbedingt einhalten wollten. Und jetzt ist dieser Tag fast da! Und ich denke, dass die Mega-Entwicklung, die wir bereits angesprochen haben, alles Neue und Alte abbildet. Daher würde es mich freuen, wenn jeder diese Mega-Entwicklung selbst ausprobieren würde.

Iwata:

Vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für dieses Interview genommen haben.

Ishihara und Masuda:

Es war uns ein Vergnügen!