Bonus: Symphoniekonzert zum 25. Zelda-Jubiläum

Iwata:

Guten Tag. Ich bin Satoru Iwata von Nintendo. Wir haben uns im Zuge dieser „Iwata fragt“-Serie bereits fünfmal über „The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D“ unterhalten. Im ersten Gespräch ging es um den Sound von „The Legend of Zelda“. Wir haben über die Orchestermusik des Spiels gesprochen; dabei haben wir den Abschnitt über das Symphoniekonzert zum 25. Jubiläum von „The Legend of Zelda“ jedoch ausgelassen, um dieses zunächst auf der E3 ankündigen zu können. Wir möchten diesen Teil des Gesprächs mit Mr. Kondo und Mr. Yokota aus der Tonabteilung jetzt hier als Bonus nachreichen. Ich hoffe Sie werden es alle lesen. Vielen Dank.

Iwata:

Dürfte ich Sie auch nach dem Sound von „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ für die Wii-Konsole fragen?

Yokota:

(erfreut) Oh, dürfen wir darüber auch reden?!

Iwata:

Heute geht es eigentlich um „The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D“, aber es steht ja auch das 25. Jubiläum von „The Legend of Zelda“ an.

Iwata Asks
Yokota:

Ach ja, stimmt!

Iwata:

Welches sind die wichtigsten Aspekte des Klangs?

Yokota:

Eines der Hauptmerkmale der Musik in der Zelda-Serie ist die Hintergrundmusik mit volkstümlichen Instrumenten. Wir haben also nicht nur die regulären Instrumente eines Orchesters live aufgenommen, sondern auch volkstümliche Instrumente.

Iwata:

Gibt es da ein bestimmtes Schlüsselinstrument, wie etwa die Okarina in „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“?

Yokota:

Ja, aber das ist noch geheim. Halten Sie die Ohren offen!

Iwata:

Mr. Kondo, wie haben Sie die Arbeit für Ton und Klang von „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ aufgeteilt?

Kondo:

Der Tonregisseur ist Hajime Wakai26. Hauptmitarbeiter sind ein paar Leute aus der Abteilung für Software-Entwicklung am Firmenhauptsitz. Und Mr. Yokota und eine weitere Person aus Tokio sind auch beteiligt. 26. Hajime Wakai: Abteilung für Software-Entwicklung der Entertainment Analysis and Development Division, Nintendo. Er hat am Ton vieler Spiele gearbeitet, darunter auch „Star Fox 64“, „Pikmin“, „The Legend of Zelda: The Wind Waker“ und „Nintendogs“.

Yokota:

Ich bin hauptsächlich zuständig für die Orchesterelemente.

Iwata:

Sie werden mehr und mehr zu unserem Mann fürs Orchester!

Yokota:

In der Tat! Mir macht es Spaß, mehr damit zu tun zu haben. Aber zuerst habe ich eigentlich nur ausgeholfen. Ich hatte nur ein klein wenig mit der Orchestermusik zu tun.

Iwata:

Und ehe Sie es sich versahen, steckten Sie bis zum Halse drin?

Yokota:

Genau! (lacht) Ich arbeitete fröhlich vor mich hin, und plötzlich gab es da mehr Orchesterstücke als je zuvor in der Geschichte von Nintendo. Da waren so viele Stücke, dass ich ernsthafte Zweifel hatte, ob wir wirklich Partituren für sie alle schreiben könnten! Ich war auch an den Orchesteraufnahmen beteiligt, und wie üblich kamen Mr. Kondos Lieder erst im allerletzten Moment.

Kondo:

Tut mir leid! (lacht)

Yokota:

Er hat sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen.

Iwata:

Direkt vor der Aufnahme?

Yokota:

Oh ja.

Kondo:

Ja. Ich habe bis in den Morgen komponiert.

Yokota:

Als ich die Lieder dann bekommen habe, habe ich sie auf Notenblätter übertragen und bin zur Aufnahme getrabt. Dort angekommen, fragte ich Mr. Miyamoto, ob es irgendwelche Unterschiede zwischen der Musik für „Super Mario Bros“. und „The Legend of Zelda“ gäbe, die beachtet werden müssten.

Iwata Asks
Iwata:

Das ist eine interessante Frage. Was hat er geantwortet?

Yokota:

Er sagte, das Orchester sei besser für „The Legend of Zelda“ geeignet.

Iwata:

Ah. Ich habe auch den Eindruck, dass es in allen „The Legend of Zelda“-Spielen Stellen gibt, an denen wir ein Orchester hätten einsetzen können.

Yokota:

Das stimmt.

Iwata:

Aber ich glaube nicht, dass ein Orchester in allen „Super Mario Bros.“-Spielen passend gewesen wäre.

Yokota:

Nein, besonders nicht in den „Super Mario Bros.“-Spielen in 2D.

Iwata:

Das Orchester passt perfekt zu 3D-Spielen wie „Super Mario Galaxy“, aber wenn Sie mich fragen würden, ob es sich auch für „New Super Mario Bros. Wii“ eignet, würde ich nein sagen.

Yokota:

Nein, das wäre nicht angebracht.

Iwata:

Ich nehme an, das hat Mr. Miyamoto gemeint.

Yokota:

Ja, das denke ich auch. Als wir uns übrigens Musik aus früheren Spielen der Zelda-Serie anhörten, gab es da mehrere Lieder, die ich orchestrieren wollte. Ich habe einige ausgewählt, die mir besonders gut gefallen haben, und habe sie in „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ verwendet.

Iwata:

Ha, ich wusste es doch! (lacht)

Yokota:

Ja, ich weiß. (lacht) Und ich bin sehr froh, dass wir die Stücke live eingespielt haben.

Kondo:

Das war wirklich irre. Wenn echte Musiker spielen …

Iwata:

Ich würde das auch gerne mal live erleben. Ist so was nicht geplant? Im Zuge der Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum von „The Legend of Zelda“?

Yokota:

Doch, stimmt!

Iwata:

Wie läuft es denn damit?

Kondo:

Mr. Aonuma hat über Veranstaltungen zum 25. Jubiläum nachgedacht und kam auf die Idee, ein Konzert zu „The Legend of Zelda“ zu veranstalten.

Iwata:

Wir haben letztes Jahr allerhand zum 25. Jahrestag von „Super Mario Bros.“ veranstaltet und wollten zum 25. Jubiläum von „The Legend of Zelda“ etwas Neues machen.

Kondo:

Genau. Und da das Orchester so gut zu „The Legend of Zelda“ passt, beschlossen wir, zum 25. Jubiläum Orchesterkonzerte zu veranstalten.

Iwata Asks
Yokota:

Ich habe schon seit meinem Beitritt zum Unternehmen für ein Zelda-Konzert plädiert. Das wurde immer wieder abgelehnt, aber jetzt, zum 25. Jubiläum, wird es endlich in die Tat umgesetzt! Mr. Kondo, Sie haben sich doch auch schon seit einiger Zeit für ein Orchesterkonzert ausgesprochen, oder?

Kondo:

Ja.

Iwata:

Warum war das bis jetzt nicht möglich?

Yokota:

Es hieß immer, das sei nicht unser „Kerngeschäft“! (lacht)

Iwata:

Oh, so nach dem Motto: „Das ist nicht unser Ding. Gehen Sie an Ihren Schreibtisch zurück und machen Sie schöne Spiele!“

Yokota:

Genau! (lacht)

Iwata:

Ja, so ist das. (lacht)

Yokota:

Aber wenn Nintendo je ein Konzert veranstalten sollte, sollte es meiner Meinung nach auch etwas ganz Besonderes sein. Ich werde also ein Jahr lang noch einmal im Bann von Zelda stehen.

Iwata:

Gerade als Sie dachten, Sie hätten „The Legend of Zelda“ hinter sich, erwarten Sie weitere Tage und Monate damit.

Yokota:

Aber ich wollte ja daran beteiligt sein!

Iwata:

Sie würden es gar nicht ertragen, wenn jemand anderes dafür zuständig wäre. (lacht)

Yokota:

Ob ich das ertragen könnte oder nicht, weiß ich nicht, aber ich wäre sicher nicht in der Lage, den Mund zu halten! (lacht)

Iwata:

Bloßes Reden wäre Ihnen doch nie und nimmer genug. Sie müssen schon richtig mitmischen! (lacht)

Yokota:

(lacht) Da haben Sie recht. Ich habe da bestimmte Lieder im Kopf, die ich gerne von einem Orchester spielen lassen würde.

Iwata:

Sie denken schon konkret darüber nach? (lacht)

Yokota:

Äh … ja. (lacht) Ich hoffe, Sie werden sich das Konzert am 10. Oktober anhören (Anm. d. Red.: Dies ist der Termin für das japanische Konzert. Die Daten für andere Regionen standen zum Zeitpunkt dieses Interviews noch nicht fest.)

Iwata:

Wenn es irgendwie geht, werde ich das auf jeden Fall tun. Es geht einfach nichts über Live-Musik!