3. Wii-Verbindung für Jam-Sessions

Iwata:

Diese Version von "Jam with the Band" wurde im Vergleich zum Vorgänger noch um einige Ideen erweitert, nicht wahr?

Kitamura:

Genau. Der Radio-Modus ist so eine Idee. Bei diesem Modus können die Benutzer ihren Nintendo DS wie ein Radio benutzen und mit Barbara als DJ die Songs im Spiel anhören. Außerdem können die Benutzer über Wi-Fi Connection auch die Songs anhören, die auf dem Nintendo-Server sind. Die Benutzer müssen nicht mal einen Knopf drücken oder so etwas; sie können den Nintendo DS einfach so auf dem Tisch liegen lassen.

Iwata:

Also genau wie ein richtiges Radio.

Kitamura:

Weil es wie ein Radio ist, kann man die Songs so oft man möchte kostenlos anhören. Sie werden von der JASRAC als 'Streaming- Übertragung' betrachtet, und so kann man die Lieder auf dem Nintendo-Server gratis hören. Hinweis: In Europa ist der Radio-Modus durch die Zusammenarbeit von Nintendo und EMI Music Publishing Europe Ltd. verfügbar.

Iwata:

Und wenn einem ein Song gefällt, kann man ihn gleich herunterladen, oder?

Kitamura:

Der Name des gerade laufenden Songs wird auf dem Bildschirm des Nintendo DS angezeigt, was sehr praktisch ist, wenn einem der Song gefällt und man ihn herunterladen will. Es freut mich, dass die Leute Musik entdecken können, indem sie einfach den Radio-Modus anhören und dann denken: "Wow, ich wusste gar nicht, dass es da auch solche Songs gibt!" Ein weiteres neues Feature ist die Möglichkeit, Jam-Sessions über die Lautsprecher des Fernsehers zu spielen. Ich fand die Idee immer lustig, richtig laute Jam-Sessions zu veranstalten, und als ich das Mr. Iwata vorgeschlagen habe…

Iwata Asks
Iwata:

Da sagte ich: "Wir sollten ein System umsetzen, mit dem die Spieler ihre Wii-Konsole nutzen können, um Jam-Sessions auf dem eigenen Fernseher zu spielen."

Kitamura:

Stimmt, und dann haben wir einen Wii-Kanal namens "Jam with the Band Live Channel" erstellt, bei dem wir merkten, dass das Spielerlebnis noch intensiver als mit den Lautsprechern des Nintendo DS ist. Der Sound war kräftiger und man spürte richtig, wie das Instrument reagierte. Deshalb haben wir während den späteren Entwicklungsphasen so ziemlich jeden Tag Jam-Sessions auf dem Fernseher gespielt.

Iwata:

Ach so! Dann haben Sie also auch bei diesem Projekt die ganze Zeit Jam-Sessions gespielt?

Kitamura:

Aber nein, das waren doch 'Live Channel-Funktionstests'. Ich glaube, das war die offizielle Bezeichnung dafür...

Iwata:

Wieder so eine offizielle Bezeichnung! (lacht) Wie die Spieler an den Live Channel kommen, ist auch eine neue Idee, die man so noch nicht gesehen hat, oder?

Kitamura:

Ja, stimmt. Wenn man "Jam with the Band" kauft, findet man ein Passwort in der Packung. Wenn man dieses Passwort im Wii-Shop-Kanal eingibt, kann man den Live Channel herunterladen. Hinweis: In Europa ist die 'Wii Download Ticket-Nummer' im Handbuch abgedruckt, das dem Spiel beiliegt.

Iwata:

Darf ich mal das Thema wechseln? Die Entwicklung von "Jam with the Band" hat ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen, nicht wahr?

Kitamura:

Ja, es gab einige Schwierigkeiten. Als wir der Software gerade den letzten Schliff geben wollten, mussten einige Mitarbeiter von "Jam with the Band" zur Arbeit an anderen Projekten übergehen...

Iwata:

Aber obwohl Sie schon an anderen Projekten arbeiteten, haben Sie nie Ihre Motivation verloren. Woran lag das?

Kitamura:

Wir hatten halt eine Karotte.

Iwata:

Eine Karotte?

Kitamura:

Der Gedanke "Wenn wir mit dieser Arbeit fertig sind, können wir wieder an 'Jam with the Band' arbeiten" war immer ein Anreiz; wie eine Karotte, die man vor einem Esel baumeln lässt.

Alle:

(lachen)

Kitamura:

Und weil wir diese Karotte hatten, konnten wir uns voll der anderen Arbeit widmen und haben uns viel Mühe gegeben, sie gut abzuschließen.

Kitahara:

Ganz genau, das war wirklich wie so eine Karotte. Die Entwicklung von "Jam with the Band" hat wirklich viel Spaß gemacht, und es gab noch kein Projekt, an dem ich lieber gearbeitet habe. Deshalb haben wir uns per Email auch immer noch "Jam with the Band"-Newsletter geschickt, als das Team aufgelöst war und wir an anderen Projekten arbeiteten.

Iwata:

Ich habe schon erwähnt, wie freundschaftlich die Beziehungen im Entwicklungsteam wirken. Dazu hat ganz sicher auch beigetragen, dass Sie so viele Jam-Sessions zusammen gespielt haben.

Iwata Asks
Kitamura:

Da stimme ich Ihnen voll zu.

Iwata:

Okay, kommen wir zur letzten Frage. Welches Publikum wünschen Sie sich für diese Software? Und wie soll sie genutzt werden?

Kitamura:

Ich habe keine spezielle Vorstellung, wer die Software benutzen sollte; deshalb haben wir so viele verschiedene Modi umgesetzt. Ich hoffe, dass Karaoke-Fans Spaß am 'Sing'-Modus haben, und wer gerne Musik schreibt, kann hoffentlich viel mit dem Studio-Modus anfangen. Am meisten würde ich mich freuen, wenn "Jam with the Band" Leute mit unterschiedlichem Geschmack zusammenbringt.

Iwata:

Es gibt bestimmt kaum Leute, die Musik gar nicht mögen. Ob man singt, Instrumente spielt, Musik schreibt oder einfach gern anhört - man kann "Jam with the Band" auf so viele verschiedene Arten nutzen: "Wenn Sie Musik mögen, ist diese Software etwas für Sie." Was meinen Sie, Mr. Kitahara?

Kitahara:

Ich sehe das so wie Ms. Kitamura. Ich möchte, dass alle möglichen Leute Spaß an "Jam with the Band" haben, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Außerdem würde ich mich freuen, wenn Leute mit Internet-Verbindung den "Jam with the Band Live Channel" mit ihrer Wii-Konsole herunterladen würden. Die Benutzer können ja schon Jam-Sessions mit ihren Freunden und ihrer Familie veranstalten, wenn sie nur eine Ausgabe der Software haben; ich hoffe also, dass es alle mal ausprobieren.

Iwata:

Man könnte 'Familien-Jams' spielen, nicht wahr? Und jetzt noch zu Ihnen Mr. Kyuma. Was meinen Sie?

Kyuma:

Ich spiele selber Posaune im Firmenorchester. Ich würde mich freuen, wenn sich alle Spiele-Fans "Jam with the Band" zulegen und dann Musik mit ihren Freunden erleben. Nicht nur mit der Software, sondern auch im normalen Leben. Andererseits denke ich, dass Musikliebhaber durch "Jam with the Band" entdecken könnten, wie viel Spaß Videospiele machen können.

Iwata:

Okay, das war's schon. Vielen Dank Ihnen allen für Ihre Zeit. * Es folgt auch noch ein weiterer 'Extra-Abschnitt'.